Titanzink mit Unterseitenkorrosion
„Wenn auf der Oberseite ein kleiner Durchbruch zu erkennen ist, dann ist oft nichts mehr zu retten…“
„Wenn auf der Oberseite ein kleiner Durchbruch zu erkennen ist, dann ist oft nichts mehr zu retten…“
Oft ist nur ein kleiner weißer Fleck auf der Oberfläche zu erkennen, doch bei genauerem Hinschauen sieht man, dass die Titanzinkeindeckung ein Loch aufweist. Eine Öffnung des Dachmetalls ergibt dann meist die ernüchternde Wahrheit – großflächige Zerstörung der Unterseite des Titanzinks durch Unterseitenkorrosion; auch Weißrost genannt.
Wie entsteht sie?
Unterseitenkorrosion entsteht dann, wenn Feuchtigkeit an die Unterseite der Titanzinkbleche gelangt und nicht abtrocknen kann. Durch die fortlaufende Reaktion der Feuchtigkeit mit dem Titanzink entsteht Weißrost (Zinkhydroxid Zn(OH)2).
→ d.h. solange beständig Feuchtigkeit vorhanden ist, wird der Vorgang der Weißrost-Bildung immer weiter fortgesetzt. Eine schützende Passivierungsschicht kann dann nicht gebildet werden.
Erst wenn die Unterseite abtrocknen kann, besteht die Möglichkeit, dass sich die Situation stabilisiert und die Weißrostbildung stoppt.
Das alles geschieht oft unbemerkt über lange Zeit – bis die ersten Durchbrüche auf der Oberseite sichtbar werden.
Was sind die Hauptursachen für die Unterseitenkorrosion?
Leckagen infolge von:
- Rissen (z.B. im Falz)
- unsauberen Anschlüssen von Einbauten wie z.B. von Dachflächenfenstern
- ungenügenden Überlappungen
Konstruktive Mängel aufgrund von:
- Undichtigkeiten in der Dampfsperre
- nicht ausreichender Hinterlüftung
- fehlender Trennlage oder Wirrgelegematte
Einschätzung der Situation vor Ort:
Zuerst sollte die Ursache des Korrosionsangriffes und der Umfang der Schädigung geklärt werden.
Ursache:
Handelt es sich um einen konstruktiven Fehler, wodurch die Blechunterseite nicht abtrocknen kann, oder spielen auch Chemikalien, welche an die Unterseite der Bleche gelangt sind eine Rolle? Verfärbungen des Weißrostes weisen auf korrosionsfördernde Stoffe hin, welche durch eine Chemische Analyse bestätigt werden können.
Umfang:
Um den Umfang der Schädigung zu überprüfen, sollten um und unterhalb der Schadstelle die betroffenen Scharen überprüft werden. Öffnungen im Abstand von 1 – 2 m sind meist erforderlich.
Worauf sollte geachtet werden, um das Risiko der Unterseitenkorrosion zu minimieren?
- Unterkonstruktion muss trocken sein
- Bleche fachgerecht montieren
- Haften-Grundplatten mit gerundeten Ecken verwenden
- Nägel vollständig im Holz versenken, um Durchstiche zu vermeiden
- Falze und Kanten fachgerecht biegen, um Risse zu vermeiden -> Kantungen nicht anreißen oder „sauber scharfkantig“ schlagen
- Trennlage mit Drainagefunktion verwenden, empfohlen bis 30° Dachneigung
Ein Beispiel:
Es zeigten sich an der Oberseite der Titanzinkeindeckung die charakteristischen „Aufwölbungen“, die auf einen Angriff von der Unterseite her hinweisen.
Diese Unterseitenkorrosion entstand durch einen bauphysikalischen Mangel.
Aufgrund einer fehlenden Dampfsperre konnte Feuchtigkeit aus dem Innenraum die Unterseite der Blechscharen erreichen und kondensierte dort. Eine Hinterlüftungsebene, welche das Kondensat hätte abtrocknen können, war nicht vorhanden, so dass es zu einem massiven andauernden korrosiven Angriff unter Ausbildung von Weißrost auf die Unterseite der Blechscharen kam.
Die Scharen auf der kompletten Fläche mussten vollständig entfernt und neu verlegt werden.
Unsere Leistungen:
- Begutachten der Situation vor Ort
- Probenahme für spätere Untersuchungen – Bleche, Trennlagen und Unterkonstruktion
- Mikroskopische Untersuchungen
- Chemische Analyse der Korrosionsprodukte
- Einschätzen und Bewerten der Ergebnisse
- Erstellen einer Kostenschätzung
- Erarbeiten eines Sanierungskonzeptes